Kalauer des Tages #5 – kurzes .de-Spezial

Haha, wie war das noch mal:

Würden Wahlen etwas verändern, wären sie verboten.

oder Brechts Bonmot:

Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?

Zu dumm, wenn man monatelange Diffamierungskampagnen gegen bestimmte Parteien fährt und der Erkenntnisgewinn, wie sehr man damit das Gegenteil des Intendierten bewirkt, bis zum Vorliegen der Wahlergebnisse und sogar noch darüberhinaus ausbleibt.

1. Nach dem Wahldesaster im Osten: Ampel droht dem Volk mit noch mehr Kommunikation.
   Oho, dann zieht euch mal alle warm an, wenn Ricarda, Saskia und irgendein dahergelaufener FDP-Hinterbänkler euch zum Millionsten Mal die Welt erklären werden!
   Nehmt das endlich zur Kenntnis, oder besser für bare Münze, dann passieren solche undemokratischen Verwirrungen wie die beiden vergifteten Wahlen am Sonntag nicht mehr!
   Warum wollt ihr eigentlich nicht verstehen, dass dieses Fachpersonal nur das Beste für euch will? Warum seid ihr so verdammt undankbar?
   
   Da ist er wieder, der Erklärbär, mit dem besonders die SPD ihr eigenes Scheitern seit über 20 Jahren mit einer Melange von anmassender Arroganz, man werde einfach ständig missverstanden, und der fehlgeleiteten, mit oberlehrerhaftem Dünkel durchsetzten Pseudoerkenntnis, man müsse sich folglich noch mehr darum bemühen, dem dummen Volk das eigene Wirken zu erklären, zu kaschieren versucht.
   
2. Wobei, ganz so toll scheint gerade die Saskia auch parteiintern nicht mehr anzukommen, wie die brandenburgische Finanziministerin Lange kritisch anmerkt.
   
   Jetzt müsste man sich fragen, warum es so lange gedauert hat, bis jemand dieses Faktum ausspricht. Die masochistische Veranlagung bei der SPD ist natürlich schon hinlänglich bekannt, auch die Schmerztoleranz ist nachweislich extrem hoch, gerade wenn es bei der SPD darum geht, völlig parteifremde Agenden durchzuziehen.
   
   Von einer besonderen Chuzpe zeugt Eskens Replik auf den Anwurf ihrer Parteikollegin, indem sie anmahnt, dass man so in der SPD nicht miteinander umginge.
   
   Nun sagt so etwas mit Esken gerade diejenige,
   – die keine Skrupel hatte, eine nicht unerhebliche Anzahl von Mitbürgern als Covidioten zu bezeichnen, nur weil diese es wagten, gegen die mittlerweilen erwiesenermassen unbegründeten massiven Grundrechtseingriffe zu protestieren
   – die nicht von abstrussesten Vergleichen zwischen dem von Leuten wie ihr mitverursachten Aufstieg der AfD mit der NSDAP im Nachrichtenmagazin des österreichischen Rundfunks zurückschreckt
   – die auf eine Messerstecherei mit 3 Toten und vielen Schwerverletzten unverhohlen zu Protokoll gibt, dass sich aus diesem Vorfall vermutlich nichts lernen liesse,
   – die ihre fachliche Inkompetenz auf allen Politfelder offenbart, indem sie über ihr geschäftiges Leben als Strassenmusikerin, Paketbotin und Chauffeurin eines Professors berichtet, sich aber anmasst, zu jedem wirklich relevanten Thema ausschliesslich hirnverbrannten Stuss zum Besten zu geben.

Ich hätte dazu eine Frage

Hat’s euch ins Stroh gehagelt?

Auch wenn man Frau Lange egoistische Motive unterstellen muss, immerhin steht ihr Posten bei den kommenden Wahlen in Brandenburg zur Disposition, hat sie doch nur das ausgesprochen, was nicht nur viele in der SPD, sondern auch das Gros der deutschen Öffentlichkeit seit langem über Esken und ihren Co-Vorsitzenden Kühnert denken. Dass sich der Sturm der Entrüstung mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut auf die Botin der schlechten Botschaften, auf Frau Lange richten wird, ist genauso vorhersehbar wie bezeichnend für die herrschenden Verhältnisse.

Dass sich die SPD im Chor mit den anderen Systemparteien nicht zu blöde ist, bei einer demokratischen Wahl mit abstruser Wortakrobatik zwischen demokratisch legitimierten und, (na, wie eigentlich ganz konkret?) ‚undemokratisch‘ zustande gekommenen Wählerstimmen zu unterscheiden, ist angesichts des erkennbaren Ausmasses an Verblödung des politischen Diskurses eigentlich nur ein kleines Mosaiksteinchen, welches sich wunderbar ins Gesamtbild all der anderen dystopischen Verirrungen deutscher Politik während der letzten 5 Jahre einfügt.

Wäre man übrigens ausnahmsweise einmal ganz ehrlich mit sich selbst, liesse sich die Liste mit SPD-Mitgliedern, die man besser von öffentlichen Äusserungen abhalten sollte nahezu beliebig erweitern. Auch Herr Klingbeil hat sich bereits mit absurden Nazi-Vergleichen in Szene gesetzt und ist dazu ein hochideologisch bornierter Kriegstreiber, Frau Faeser arbeitet eifrig an der Abschaffung der deutschen Restdemokratie, Herr Lauterbach hat sich derart in sein selbstgeschaffenes Covid-Lügenkonstrukt verstrickt, dass man den Umstand, dass er immer noch auf seinem Posten sitzt, schlicht als himmelschreienden Skandal bezeichnen muss und Herr Pistorius scheint mit seinem Russenhass derart missionarisch verblendet unterwegs zu sein, dass er keine Skrupel hat, Deutschland notfalls ohne weitere Bedenken in einen Nuklearkrieg zu reissen.

Und in der Mitte dieses Affenzirkus sitzt ein SPD Bundeskanzler, der sich öffentlich von seinen amerikanischen und europäischen Alliierten vorführen und regelrecht demütigen und von allen seinen Ministern auf der Nase rumtanzen lässt, weil er mit seinen eigenen korrupten Machenschaften rund um Cum-Ex beliebig erpressbar ist.

Statt endlich das Offensichtliche zu erkennen und gegenzusteuern, praktiziert man weiter eine penetrante Verleugnung der Realität, die wahnhafte Wählerbeschimpfung, weil sie nur noch überall Nazis sehen, und die ostentative Bekundung, allen Fakten zum Trotz genau so weiter zu machen wie bisher

Dabei kann man nur viel Erfolg wünschen!