Kalauer des Tages #2 Pascal, 19. März 202419. März 2024 Neues von der ‚plötzlich und unerwartet‘-Front: Schon wieder ist ein Leistungssportler wie eine Amsel tot vom Ästchen gefallen. Müsste das jetzt nicht so langsam irgendwie mal etwas mehr Aufmerksamkeit als bloss die Lesedauer eines solchen Artikels erfahren? All den Blitzmerkern da draussen entgeht doch sonst keine noch so dezent gehaltene Sauerei. Bei ‚plötzlich und unerwartet‘ herrscht aber auffälligerweise Merkbefreiung. Wäre interessant zu wissen, ob er nicht vielleicht auch einer dieser vielen Kanarienvögel in einer der Kohleminen von Pfizer, Biontech oder Moderna war. Honni soit qui mal y pense.Nachtrag: zwar nicht tot vom Ast gefallen, aber zumindest mal ne Notlandung hat ein Tennis-Ass in Miami gesetzt. Natürlich sind hier alle Spekulationen verfrüht, der Verweis auf 30°C scheint aber als Grund für den Kollaps etwas weit hergeholt. Ich weiss zwar nichts über das Mikroklima eines Tenniscourt, kenne aber sengende Hitze in sonnenbeschienen Felswänden, und das sind schnell wesentlich mehr als 30°C, was man zwar mit Schutzmassnahmen gut aushält, aber den Durchlauf von Wasser, wovon man zugleich oft aus Gewichtsgründen nicht Unmengen dabei hat, ungeahnt in die Höhe treiben kann. Wenn man gesundheitlich angeschlagen ist, selbst für den Fall, dass man körperlich prodromal keinerlei Symptome bemerken sollte, hauen einem aber on site schon kleine Abweichungen vom physiologischen Soll ganz schnell brutal um. Wenn das passiert, ist dies ein klares Indiz dafür, dass der Körper organisch nicht im Normbereich arbeitet. Jeder Hochleistungssportler weiss das und wird einen solchen Vorfall unmittelbar als Alarmsignal interpretieren. PhotoshopGate-Kate die…, wievielte eigentlich mittlerweilen? Solche Probleme möchte man doch heutzutage haben. Der normale Bürger wäre glücklich, wenn die einzige Aufregung, mit der er sich konfrontiert sieht, seine gephotoshopten Ergüsse auf Instagram & co wären. Nur muss der sich eben durchmalochen und mit Inflation, allgegenwärtiger Kriegsrhetorik und anderer Dummschwätzerei seitens unbedarfter white-collar Lackaffen rumärgern.Oh, das geht ja noch weiter mit Kate auf dem Schundblatt für Schweizer öV-Nutzer. Irgendwie tut die mir langsam leid. Egal, was sie auch tut oder lässt, es kommt immer schief, immer von einem Fettnäpfchen in den nächsten Shitstorm. Gehört das zu den obligaten medialen Verpflichtungen der Royals, sich immer selbst ins Elend zu stürzen oder ist das eher neurotisch bedingt? Die Frau wäre gut beraten, sollte ihre Gesundheit wirklich angegriffen sein, was ich angesichts des Umfelds, in welchem sie lebt, als gesetzt ansehe, sich mehr um sich selbst statt um ihre öffentliche Person zu kümmern. Auch gut wäre, wenn sie ihre Kinder radikal von der Medienmeute abschirmen würde. Eigentlich sollte ihr Mann dazu selbst über genügend Praxiserfahrung verfügen, um dies mahnend ins Spiel zu bringen. Ich vermute aber, dass er andere Probleme hat und sich, wie schon sein Vater, lieber mit anderen Damen amüsiert und seinen Kleinkrieg mit dem gefallenen Bruder pflegt. Wie schon die Götter des Olymp leiden auch die zeitgenössischen Royals und andere Halbgottähnliche an zuviel menschlicher Unzulänglichkeit. Ach, der Sellner, der kann es einfach nicht lassen. Und wie schon bei der letzten Aktion mit seiner provokativen Fahrt über die österreichisch-deutsche Grenze, hat er es auch in der Schweiz geschafft, einen Skandal zu produzieren, der wahrscheinlich reichhaltiger ist als sein gesamtes Oeuvre. Interessant finde ich, was dieser ‚Experte‘ dem SRF erzählt: «Wenn in einem Dorf hundert Rechtsextremisten und hundert Gegendemonstranten, wovon einige wahrscheinlich noch polizeibekannte, gewalttätige Personen sind, aufeinanderzutreffen drohen, ist es zulässig, dagegen polizeilich vorzugehen – solange dies verhältnismässig geschieht.» Hier möchte ich gerne wissen, auf wen er die Aussage ‚polizeibekannte, gewalttätige Personen‘ genau bezieht? Meint er damit die Rechtsextremisten oder die vermeintlich linken Gegendemonstranten? Sollte er, wie es von der Syntax seines Satzes her aussieht, die Gegendemonstranten meinen, wäre dieses Vorgehen der Staatsmacht meiner laienhaften Rechtsauffassung nach so nicht haltbar. Wenn jedes beliebige private Treffen hinter 4 Wänden alleine durch die Anwesenheit irgendwelcher gewaltbereiter Gegner, welche die Meinung der sich Treffenden nicht teilen, staatlicherseits verhindert werden kann, überdehnt hier der Staat meines Erachtens seine Kompetenzen bis zum Bruch verfassungsmässig verbriefter Rechte. Zum juristischen Kleinklein der Definition von ‚Versammlung‘ mag ich mich nicht erschöpfend äussern. Wenn allerdings Meinungsfreiheit und die Möglichkeit zur freien Äusserung derselben nur deswegen eingeschränkt wird, weil irgendjemand diese Meinung nicht teilt und deswegen mit Gewalt droht, ist das eine merkwürdige Rechtsgüterabwägung, die nicht mehr viel demokratischen Geist aufweist. Das wiederum lässt unvermittelt den Gedanken aufkommen, dass es nicht die Rechtsextremen sind, die unsere Demokratie gefährden, sondern diejenigen, die sie angeblich zu verteidigen suchen; aber nicht die Bereitschaft zeigen, die nicht goutierte Meinung, hier die von Sellner, auszuhalten und entsprechend mit sprachlichen Mitteln zu kontern. Üblicherweise ist aber genau das die Vorstellung parlamentarischer Demokratie nach westlicher Machart: Meinungen haben, sie austauschen und argumentativ beipflichten oder widersprechen. Davon, dass man mit dieser medial gekonnt inszenierten Show wieder mehr Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen gelenkt hat, wollen wir erst gar nicht sprechen. Hat sich also gelohnt, dass die Schweiz auch nach der Wende 1989/90 weiter verpflichtend Zivilschutzbunker in jede Besenkammer hat einbauen lassen. Der grosse Kanton muss jetzt ran und mehr klotzen, statt nur zu kleckern. Dabei kann man auch gleich die Jugend wieder richtig kriegsgeil machen. Das geht heute ganz spielerisch und gender-korrekt. Dass sich einige Tröten der GEW natürlich gleich mit dem neuesten Furz einer Nebendarstellerin aus den Reihen der Ampel gemein machen mussten, war so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche. Immerhin waren diese notorischen Kinderhasser schon beim Durchexerzieren des Corona-Massnahmenregimes in den deutschen Schulen katholischer als der Papst unterwegs. Das passiert eben, wenn das Hirn wie Scheisse in die Hose donnert und man das eigene Wohl über das der ungebenen Schutzbefohlenen stellt. Rein menschlich vielleicht noch gerade verständlich, vom professionellen Anspruch, an welchem sich die Lehrerschaft in erster Linie messen lassen müsste, allerdings schlicht beschämend. Offenbar gibt es aber bei der GEW noch gallische Dörfer, und die liegen – quelle surprise! – im Osten der Republik. Mittlerweilen hat sich nun auch der Bundesverband der GEW genötigt gesehen, so etwas wie Klartext verlautbaren zu lassen und sich öffentlich gegen die Absichten der gelben Bundesbildungskoryphäe zu stellen. Man kann gespannt sein, wie lange die Halbwertszeit dieser Aussage ist. Besser gleich gar nichts voraussetzen; denn was zeitgleich auf dem Auftritt der GEW auftaucht, ist mitnichten eine Aufarbeitung oder auch nur ein Versuch in diese Richtung, sondern nur das übliche selbstgerechte Diversity & Inclusion-Wohlfühlgedöns. Dauernebelkerze der Sorte ‚Mehr soziale Ungerechtigkeit wagen‘. Früher habe ich mich über genau dieses unterirdische Niveau von ’20 Minuten‘ noch genervt, mittlerweilen kann ich sogar dem dümmsten Stuss ein Lachen abringen. Obwohl einem das Lachen schon recht schnell im Halse steckenbleiben müsste; denn diese Portale und andere mediale Massenverblödungsprodukte machen genau auf diese Weise Politik, die auch mal zügig und ohne grosse Diskussion in Gesetzesform gegossen wird.Man erinnere sich kurz an die Sau, die vor einigen Wochen durch die öffentliche Arena gepeitscht worden ist, um Empörung über den angeblich ausufernden Sozialstaat zu erzeugen. Das darf ja nicht sein, dass unsere AHV-Beiträge bei Kindern in Thailand, dazu noch bei solchen mit möglicherweise zweifelhafter genetischer Abstammung schweizerischer Herkunft, landen.Wie der Wirbelwind werkelte man darauf in den Berner Bundesbehörden, dem Parlament und dem Bundesrat los, den Abfluss unseres schönen Geldes in Richtung thailändischer Kinder alter, weisser, Schweizer Herren zu unterbinden, auf dass der Volkszorn schnell besänftigt werde. Dabei flog nahezu zeitgleich Banana-Gate der Berner Staatregierung auf, und der Bundesrat gelangte zur Auffassung, dass man bei den Witwenrenten durchaus mal sparen könne, ausser natürlich bei sich selbst.Arbeitsthese meinerseits: Könnte es sein, dass dieses Phänomen bloss die elitäre Ausprägung dieser angeblichen Mitnahmementalität ist, welche jene Leute für gewöhnlich beim alljährlichen Reigen um den neuesten Krankenkassen-Prämienschock im September den Bürgern als Ursache ankreiden, sich aber dann, so unbemerkt wie möglich, selbst an den von denselben Bürgern gespeisten Steuergeldtrögen gütlich zu tun und dabei kein Mass mehr kennen?Könnte es also sein, dass hier mit doppelten Standards gearbeitet wird und dem raffgierigen Bürger Böses unterstellt und folglich Wasser gepredigt wird, während die Berner Bundeshaus-Cüpligesellschaft selbst nur zu gerne dem Wein und anderen hochwertigen Delikatessen zugeneigt ist? Die Tagesschau kann sich einfach keine Fehler eingestehen. Anstatt endlich den Deckel auf die Wannseekonferenz 2.0 drauf zu packen und ein wenig beschämt zu schweigen, hat man sich in den Reaktionsstuben allem Anschein nach einen neuen Scoop erdacht, um das längst kollabierte Verschwörungs-Narrativ von Correctiv ein wenig länger künstlich am Leben zu erhalten. Das Triumvirat der deutschen Qualitätsjournallie, WDR, NDR und SZ hat folglich ein wenig in den sumpfigen Feuchtgebieten dieses Herrn Mörig die Angel ausgeworfen und dabei wieder einmal reichlich Konjunktive an Land gezogen. Dabei kommt das übliche Nazi-Framing mit einem NSDAP-Mitglied als Vater, einer kackbraunen Melange an angeblichen rechten Sündenfällen sowie beliebige Ausformungen von Kontaktschuld mit mehr oder weniger rechten Wirrköppen zum Zug. Zum Schluss darf die taz noch Kronzeuge spielen und ein angeblich rechtes Szenetreffen, in demselben Konjunktiv gehalten wie das Gros des Leittexts selbst, als quasi unbezweifelbares Faktum darstellen. Wäre das nur ebenso durchschaubar wie es strohdumm ist, könnte man es mit Kopfschütteln quittieren. Das Beängstigende ist vielmehr die Tatsache, dass es nach wie vor zuviele Leute gibt, die diesen Quark für bare Münze nehmen und wegen einer gesellschaftlich völlig unbedeutenden Witzfigur wie dieser Mörig eine zu sein scheint, die Demokratie in Gefahr sehen, während sie zugleich glauben, die Faeser Nancy wolle sie vor dem unmittelbar bevorstehenden Erwachen im 4. Reich bewahren. Die Rubrik ‚gut gemeint, heisst nicht zwangsläufig gut gemacht‘ hat neuen Inhalt generiert. Oder wie wär es mit der Alternativbezeichnung ‚Der Zauberlehrling 2.0‘? Nun endlich werden wir diese Scheisserreger los, die uns nur krank machen und uns von unserer maximal möglichen wirtschaftlichen Ausbeutbarkeit abhalten. Wobei, neu ist diese Verheissung nicht. Wo hab ich in letzter Zeit schon mal gelesen von dieser DNA, die wider Erwarten doch irgendwoandershin verschleppt wird, obwohl die das biologisch gesehen gar nicht können tun dürfte? Muss wohl ein Glitch in der Matrix gewesen sein.Jedenfalls gab es früher in den vielen Ländern staatlich organisierte, aber formal unabhängige Gremien, die sich mit Fragestellungen über mögliche, weitreichende Folgen neuer Technologien beschäftigten. Das monströse Technokratenwort dafür lautete Technologiefolgenabschätzung. Da trafen sich nicht nur Fachleute der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin, sondern auch Ethiker, Soziologen, Religionsgelehrte, Pädagogen und andere gebildete Leute, denen die Sorge um das um den Menschen und sein Gemeinwohl am Herzen lag. Ja, ich weiss schon, das klingt verdächtig nach ‚Corona-Expertenrat‘, und der hat seine Glaubwürdigkeit selbstverschuldet ganz arg verzockt; aber das damals war mal noch etwas anderes. Man kann sich nur dunkel daran erinnern, dass es einst so etwas wie wissenschaftliche Lauterkeit gegeben hat. Lang ist’s her.Irgendwann, vermutlich bin zu jung, um das zeitlich erfasst zu haben, wollte man aber mit dem Fortschritt gehen und ging dazu über, so zügig wie möglich jede technische Neuerung in kommerziell verwertbare Form zu giessen und diese gleich noch als zwingend notwendiges Gadget für den modernen Menschen anzupreisen. In jedem Fall hielt diese Praxis bereits einige Zeit vor dem Smartphone und Merkels Bonmot über das uns unbekannte Neuland Internet Einzug. Auch die deutsche FDP lancierte ihre überaus geistreiche denglische Weisheit „Digital first, Bedenken second“ reichlich spät.Viele Jahrzehnte davor aber war es Pier Paolo Pasolini, der in seinen Freibeuterschriften auf die Nuance zwischen ‚Entwicklung‘ und ‚Fortschritt‘ hinwies und dabei die oft verhehrende Wirkung des Fortschritts in seiner geliebten friaulischen Landschaft mahnend hervorhob.Man kann das verklärte Nostalgie oder Fortschrittsverweigerung nennen, zweifelsohne steht aber fest, dass wir mit vielen vermeintlichen technologischen Errungenschaften die Dose der Pandora geöffnet haben, und dies oft in kindisch-naiver Weise, die dem Anspruch an die Ratio von H. sapiens sapiens nicht gerecht wird.Hoffen wir also das Beste, aber befürchten besser das Schlimmste; wenn sie nun wieder irgendwelche Gentech-Organismen in die Umwelt freisetzen. Der tägliche Wahnsinn Kalauer des Tages Krieg & Frieden Politik
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