Warum mein Bruch mit der politischen Linken spätestens jetzt nicht mehr widerrufen werden kann Pascal, 8. November 20231. April 2024 In der Gesamtsicht auf die letzten 4 Jahre frage ich mich derzeit mehr und intensiver denn je zuvor, was mit meinem Leben seither geschehen ist. Ich kann es nicht mehr in allen Einzelheiten erfassen. Dafür ist schlicht zuviel und zu wirkmächtiges geschehen, um eine differenzierte Bilanz ziehen zu können. Klar ist, dass so gesehen kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Dies gilt sowohl für mein manifestes Leben in der Welt wie auch für meine ureigene Persönlichkeitsstruktur. Keine andere Zeitspanne, keine andere Epoche hat mich und mein Leben derart über den Haufen geworfen wie es die letzten 4 Jahre getan haben. Um auch mit mir selbst ehrlich zu sein, merke ich an, dass dies freilich nicht nur in negativer Weise zu verstehen ist. Ohne grosse Anstrenung sind dabei Entwicklungen zu erkennen, die überraschend erscheinen, gerade unter Berücksichtigung der schwierigen Umstände insgesamt. Dennoch sage ich, dass mein Leben in keiner Weise beglückend ist. Von Wertigkeiten wie ‚erfüllend‘ oder ‚bereichernd‘ halte ich mich gleich gänzlich fern. Was ich in den dunklen, bleiernen Jahren der Corona-Episode durchgemacht hatte, habe ich bereits berichtet. Ich mag dies nicht wieder aufwärmen, soweit ist alles gesagt, auch wenn niemand dies zur Kenntnis nehmen will, um so etwas wie eine Aufarbeitung zu lancieren. Das Mea culpa wird ausbleiben, so bitter es auch ist, dies endgültig erkennen zu müssen. Trotzdem: der Impakt der Geschehnisse bleibt. Und was sich bereits in den Jahren vor Covid am Horizont abzuzeichnen begann, wurde spätestens mit der Einführung der totalitär-faschistoiden Hygienemassnahmen manifest. Die vehementesten Hetzer jener Zeit kamen, zu meinem grossen Erstaunen, mitnichten aus dem für totalitäte Massnahmen nativ anfälligen bürgerlich-konservativen Milieu, sondern – welch Überraschung – aus der links-grünen Ecke. Warum dies so ist, darüber sollen sich qualifizierte Politologen oder mit der Pathopsychologie des Narzissmus vertraute Fachleute äussern. Gewiss habe ich meine eigene Analyse dazu, die aber zu guter Letzt nichts Wesentliches zur Sache beitragen würde, also nicht erörtert werden muss. Klar ist aber, dass die Akteure jener Tage bei mir in lebhafter Erinnerung geblieben sind, nicht nur als Mitglieder der Classe politique Suisse, sondern vorallem durch die Selbstoffenbarung an bis dahin nicht erkennbarem totalitärem Potential, welches ich wie gesagt eher bei den Scharfmachern weit am Rande des rechten Spektrums der SVP, FDP oder irgendwelcher rechts-autoritärer Splitterparteien erwartet hätte. Es war ein derber Schlag vor die Kinnlade. Alte Vertraute, neue Entfremdung Mit einer Mischung aus beinahe kindlich naiver Verwunderung und blankem Entsetzen las ich davon, dass sich die Antifa in das staatlich vorgegebene Narrativ einordnet und sich zum eifrigsten Hetzorgan gegen die Massnahmengegner entwickelte. Was war da geschehen? Was ist mir in all den Jahren entgangen? Zugegeben – ich verstehe es bis heute nicht. Mittlerweilen will ich es auch nicht mehr verstehen. Feststellen zu müssen, sich urplötzlich, unvorhersehbar im Dunstkreis von Rechtsextremen, Antisemiten und esoterischen Schwurbler wiederzufinden, ohne zu verstehen, wie es genau dazu gekommen ist, reichte über die seitdem verstrichene Zeit aus, mich gänzlich von meiner ehemaligen politischen Heimat zu entfremden. Vermutlich war das Coronavirus der letzte Dominostein, der fallen musste, um diese vermeintlich linke Sphäre entgültig ihrem politisch genuin linken Kern zu berauben. Angesichts der Leichtigkeit, mit welcher der neue Autoritarismus auch in der linken Hälfte der politischen Welt der Schweiz Einzug gehalten hat, lässt zumindest die Vermutung aufkommen, dass es schon vor Corona eine Sollbruchstelle gegeben hatte, die bis dahin den autoritären Geist in einem Zustand von Indifferenz gehalten hat. Unweigerlich denke ich dabei einmal mehr an Adornos autoritären Charakter. Passiert ist passiert. Nichts vom Geschehenen wird zurückgenommen, auch wenn es möglich wäre, gäbe es die Bereitschaft, kritisch das Geschehen jener Tage, Wochen und Monate zu untersuchen. Alleine, dass dies nicht passiert, spricht Bände und lässt erkennen, dass sich auch diese politische Schein-Linke im gerade entdeckten totalitären Geist bequem eingerichtet hat. An sich ist dies nur folgerichtig und schlicht konsequent. Bei nüchterner Betrachtung muss jeder kritische Beobachter sich eingestehen, dass die politische Linke in der Schweiz, wie eigentlich überall im Wertewesten, sich jeglichen emanzipatorischen Geistes entledigt und stattdessen den Wokeismus als neuen Leitwert adoptiert hat. Die soziale Frage war schon lange unter Beschuss. 40 Jahre Neoliberalismus, Reaganomics und Thatcherism mussten irgendwann dazu führen, dass sich niemand mehr gegen diesen Geist stemmen konnte. Da kam das Themensetting mit Rassismus, sexuelle Diversität und Identität sowie Gender gerade recht. Diese Felder politisch zu beackern, war weitestgehend widerstandslos und kostengünstig. Mit Ausnahme erzkonservativer Ewiggestriger ganz weit aussen am rechten Rand, war und ist der Wokeismus über ein breites politisches Spektrum mehrheitsfähig. Um nicht missverstanden zu werden: ich sage nicht, dass diese Themen irrelevant wären, nur sind und bleiben sie ein Minderheitenproblem, während sie aber in der politischen Realität mittlerweilen den Mainstream dominieren und alle anderen Themen von der Agenda verdrängen. Wie gesagt: der Weg des geringsten Widerstandes. Die Kosten, eine Pride-Fahne auf öffentlichen Gebäuden zu hissen oder Antidiskriminierungsgesetze betreffend sexueller Orientierung oder Identität zu erlassen, sind vernachlässigbar, während nachhaltige Bemühungen, die ökonomische und soziale Spreizung innerhalb der Gesellschaft zumindest zu reduzieren, den Einsatz von Geld, ziemlich viel Geld notwendig machen würde. Gut unterfütterter Narzissmus So fügt sich ein Puzzleteil ins andere. Das Bild, welches die politische Linke heute abgibt, ist das eines Kollektivs selbstgerechter Jammerlappen. Die willfährige Hofberichterstattung während der Corona-Episode, die jedem, der sich in möglichst widerwärtiger Manier über all jene äusserte, die nicht blind dem Narrativ gehorchen wollten, das Mikrofon vor den Latz hielt, tat das Seinige, den ohnehin schwer zu zäumendend Narzissmus der meisten Politdarsteller einzuhegen. Im Gegenteil wurde er nicht nur nicht eingehegt, er wurde gefördert. Wer am schärfsten und verächtlichsten über all diejenigen herziehen konnte, die Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Rechtmässigkeit der Massnahmen bekundeten, wurde zu einem medial zelebrierten Festspiel aufgebaut. Alles, was darauf erwuchs, ist in letzter Konsequenz nur folgerichtig. Es konnte nicht anders sein. Dass gerade die politische Linke auf die Masche reingefallen ist, muss angesichts der Geschichte nicht verwundern. Sie war immer schon so dumm, sowohl nach den Ködern der kapitalistisch-bürgerlichen Elite zu schnappen wie eben auch die zersetzenden Bestrebungen einiger weniger aus den eigenen Reihen nicht als solche zu erkennen und sich so in Gruppenrivalität aufreiben zu lassen. Beispiele für beide Szenarien bietet die Geschichte wie erwähnt mehr als genug. Zuletzt obsiegen die niederen Instinkte und die Selbstbeweihräucherung. Tabubrüche Aus leidiger eigener Erfahrung stelle ich oft fest, dass, selbst wenn man denkt, noch schlimmer, noch niederträchtiger, noch moralisch verluderter geht es nimmer, wird man des Gegenteils belehrt. Bitter aber wahr. Die politische Linke in der Schweiz ist dabei nur die Bestätigung der Richtigkeit dieser Auffassung. Wie Corona von einem Tag auf den anderen auf die Agenda trat, wurde es von der Ukraine nahtlos ersetzt. Und einmal mehr wiederholt sich Geschichte, und dies erneut als Farce, und nicht als Tragödie. War man sich als strammer Linker bis zum 24. Februar 2022 immer Gewahr, dass es Waffenlieferungen in Kriegsgebiete mit den politisch Seinesgleichen nicht geben würde, musste man in den Verwerfungen als Folge des russischen Einmarsches in der Ukraine seitens der linken Sphäre erneut einer anderen Geistesverfassung bewusst werden. Wie schon in der Corona-Episode gab es auch bei Ukraine-Russland keine roten Haltelinien mehr. Natürlich kann dies nicht verwundern, wenn man sich immer bewusst bleibt, dass der Ersatz der ursprünglichen linken politischen Agenda durch den Wokeismus die Implementierung eines diskursunfähigen moralischen Rigorismus zwingend mit sich brachte. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, erneut; denn plötzlich waren es die Roten und die Grünen, die sich kaum noch einkriegen konnten mit ihren Forderungen, nun auf jeden Fall, ohne weitere Diskussionen, die arme unschuldige Ukraine in ihrem Befreiungskampf gegen den bösen Aggressor Putin mit unseren feinen Schweizer Waffen hochzurüsten. Frei nach dem Motto: was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, war plötzlich nichts mehr von der Haltung zu vernehmen – die über Jahrzehnte, mit linken Zähnen und Klauen verteidigte Maxime – keine Rüstungsgüter in Konflikt- und Kriegsgebiete! – war, schwupps, zu Makulatur geworden. Erneut zeigte sich auch hier, wie die linken Brunnenvergifter im innenpolitischen Diskurs zur Tat schritten, und kurzerhand all jene, die nicht nur diesen Tabubruch bezüglich Waffenexporten zum Thema machen wollten, sondern eine diffenzierte Analyse der Geschehnisse in der Ukraine anmahnten, gnadenlos zu diffamieren. Was während der Corona-Episode der Corona-Leugner war, ist nun der Putin-Versteher. Der totalitäre Geist liess auch in der Ukraine-Geschichte keinen Stein auf dem anderen und hinterliess, ein weiters Mal, verbrannte Erde. Dass sich nach dem 7. Oktober 2023 nun dasselbe Spiel mit Israel/Palästina wiederholt, ist zwangsläufig, und somit auch nicht weiter diskussionwürdig. Polemisch-vulgär könnte man einfach sagen: die politische Linke der Schweiz entblödet sich rein gar nichts mehr. Kein Narrativ ist stupide und flach genug, damit sich nicht irgendwelche selbsternannte Linke zu ihrem Fürsprecher machen würden. was das Fass zum Überlaufen bringt Wie gesagt: wenn man denkt, noch dümmer geht nicht mehr, wird man prompt eines besseren belehrt. Manchmal beginnt es aber eher beläufig, so wie heute, als ich erfahren habe, dass die Revolution bevorsteht. Natürlich ist das eines meiner Triggerthemen, da ich mich aufgrund der Situation um meinen Sohn als eine Art entsorgten Vater erlebe. Als ich dann las, dass es politischen Widerstand gegen die Absicht, die Obhut von Scheidungskindern 50/50 zu teilen, gibt, dachte ich, obwohl ich es hätte besser wissen müssen, dass diese Widerstand freilich aus dem bürgerlich-konservativen Lager stammen müsse. Woher auch sonst? Denn die Jahrzehnte alten, linken Parolen über Emanzipation von den überkommenen Rollenbilder von Mann und Frau haben sich auch bei mir nachhaltig festgesetzt. Doch, Schockschwerenot, da kommt doch tatsächlich Einspruch einiger Parlamentarier – [sic!] der Sozialdemokraten! Nun, eigentlich hätte ich dies ohne weitere Lektüre des Artikels wissen müssen. Alleine die Anmerkung, dass es Kritik aus der Politik an dem Vorhaben gebe, war für sich selbst genommen schon bezeichnend genug. Hier hat sich ein weiteres Mal bewahrheitet, was ich diesen Sommer in Form einer, meiner Auffassung nach rhetorischen Frage auf den Seiten derselben Schundjournallie gelesen hatte: „Ist die politische Linke heute autoritärer als die bürgerliche Rechte?“ Die Fakten der letzten 4 Jahre sprechen diesbezüglich eine klare Sprache. Jedem sei sein eigenes Urteil gestattet. Persönlich konstatiere ich nach der Lektüre dieses Artikels allerdings, dass dies meine eigene Sollbruchstelle war, die bisher die Bande mit der politischen Linke dieses Landes irgendwie mit der letzen verbindenden Braue gehalten hatte, die nun aber diesem letzten Stoss nicht mehr standhalten konnte und für immer gebrochen ist. Sei es drum. Eine derart ideologisch gelagerte Linke braucht niemand mehr, sie hat sich selbst ihres Kerns entledigt und verdient nun den Abstieg in die politische Bedeutungslosigkeit- Dass die Grünen bei der letzten Wahl im Oktober schon einmal eine Lektion für ihre ideologische Borniertheit erhalten haben, ist ein guter Beginn, allerdings bei weitem nicht ausreichend. Wobei hier angemerkt werden muss, dass keine Lektion – abgesehen vom Rauswurf aus allen Exekutiven und Legislativen – gross und schmerzhaft genug sein kann, bei den Exponenten der Partei zu einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Agenda zu führen. Bei den heute politisch manifesten grünen und roten Parteien handelt es sich um ideologiegetriebene Sektierer, deren Ziel es ist ihre Agenda auf Biegen und Brechen durchzusetzen, egal wie absurd und unhaltbar diese auch ist. Ein Diskurs ist nicht vorgesehen, denn wir haben zu akzeptieren, dass das Coronavirus uns alle dahinraffen wird, sollten wir nicht alle Regeln peinlichst genau einhalten, uns regelmässig testen und uns alle 3 Monate mit einer neuen mRNA-Brühe unbekannter Zusammensetzung und Wirkung impfen lassen. Dass die Leichenberge, schnell für jedermann erkennbar, ausgeblieben, aber stattdessen die Alten in den Heimen alleine verreckt sind, während man die Kinder entweder zuhause eingesperrt oder in der Schule mit Masken und Tests terrorisiert hat, darüber spricht man lieber gar nicht mehr. Vielmehr sieht man sich auch heute immer wieder im Recht, auch weiterhin über diejenigen in infamen Ton herzuziehen, deren angebliche krude Verschwörungstheorien sich mittlerweilen als korrekt und wissenschaftlich erwiesen herausgestellt haben. dass wir alle den Klimatod sterben werden, verzichten wir nicht sofort auf Mobilität, tierische Lebensmittel, eine anständig geheizte Wohnung und den meisten anderen Komfort, der das ohnehin schon schwierige Leben noch halbwegs erträglich macht. Natürlich wird dabei verschwiegen, dass diese Entbehrungen nur vom gewöhnlichen Bürger erwartet werden, gewiss aber nicht von der wirtschaftlichen Elite, die ihr Gewissen mit einem Ablasshandel in Form von Elektromobilität, Grüner Energie und CO2-Zertifikaten beruhigt, der bei genauer Betrachtung schlicht nur eine Beleidung an den gesunden Menschenverstand darstellt. dass wir alle ganz viel Verständnis für 72 verschiedene Geschlechter haben müssen und auch zu akzeptieren hätten, dass es nicht einfach nur Mann und Frau, sondern noch irgendetwas ‚anderes‘ gäbe. Natürlich müssen wir auch schon unsere kleinen Kinder darauf trimmen, damit sie auf jeden Fall eine Geschlechtsidentitätsstörung entwickeln und sich dann entsprechend operativ und mit Hormonen behandeln lassen und ihren Körper zerstören. Ohne in Abrede stellen zu wollen, dass Transsexualität existiert, dies aber eine schwerwiegende Erkrankung mit hohem Leidensdruck darstellt, werden mit der gezielten Förderung dieser sexuellen Beliebigkeiten Pathologien gezielt produziert, offensichtlich nur zu dem Zweck, diese in der Folge einer medizinischen Behandlung zuzuführen; nichts anderes, als eine weitere, pervertierte Perpetuierung des Akkumulationsprozess. Als wäre der Leidensdruck durch die sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen in unseren Gesellschaften nicht schon für sich selbst genommen enorm – mit massiven gesundheitlichen und finanziellen Folgen, hat man mit der Identitätsdebatte ein neues Milieu mit einer potentiell multimorbiden Klientel kreiert, die nun die Nachfrage für die zuvor geschaffenen Angebote generieren muss. Ein Blick auf die wachsenden Zahlen von medizinischen Angeboten, die sich an Transgenderpersonen richten, genügt als Beweis für diese These. dass unsere Sprache mit schluckauf-artigen Lauten verunstaltet wird, weil dies die Gleichberechtigung der Geschlechter so gebiete, egal wie wenig sich im Alltag an der realen Gleichbehandlung von Mann und Frau verändert. Auch hier iteriert sich ein weiterer Teilaspekt der woken Agenda in den ewig gleichen Kreisen, nämlich in Form billiger, plakativer Bekundungen und mit dem Zeigen angeblich moralisch korrekter Haltung. Moralischer Dünkel, der sich kostenlos und ohne Effort zur Schau tragen lässt, ersetzt den harten aber notwendigen politischen Kampf um Veränderungen zugunsten wahrer Gleichheit der Menschen untereinander. Solange kein Preis aufgeboten wird, den man bezahlen muss, um die Sonntagsreden zu einer gelebten Realität werden zu lassen, verorten sich all diese ‚progressiven‘ Macher, wie sie sich selbst gerne bezeichnen, immer auf der Seite von Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität. Kommt jedoch der Moment, an dem sie ihr politisches Gewicht in die Waagschale werfen müssten, stehlen sie sich aus der Affäre und ziehen sich auf Plattitüden zurück, die sie mit angeblichen ‚Bedenken‘ begründen, die jedoch erst ihre wahre geistige Verfassung offenbaren. Dass die Phrasen von Gleichberechtigung längst nur zweckmässige, aber sinnentleerte Versatzstücke sind, denen man sich rhetorisch jeweils dann bedient, wenn es gerade opportun ist, während man hingegen eigentlich überkommene Rollenbilder mehr oder weniger offenkundig dann doch, so wie nun hier in der konkreten Frage, welche Rolle geschiedenen Vätern im Leben ihrer Kinder zukommt – zukommen muss, meinte man es ernst mit all den jahrzehntelang vorgetragenen Parolen – legitimiert, enttarnt auf einer weiteren Ebene, dass sich die Linke nicht nur längst von allen emanzipatorischen Ambitionen befreit hat, sondern mittlerweilen habituell reaktionäre Denk- und Handlungsmuster ausagiert, und dies darüber hinaus mit einer verächtlichenden Penetranz, die man eigentlich von den üblichen Verdächtigen aus der politischen Rechte gewohnt wäre. So bitter es auch ist, muss ich zumindest für mich selbst feststellen, dass diese Linke, der ich mich einst zugehört gefühlt hatte, entweder nie in dieser Ausformung existiert hat, und ich mich bloss vom schönen Schein habe täuschen lassen; oder aber, dass sie sich bis zur Unkenntlichkeit von sich selbst entfremdet und sich statt hartem politischem Disput lieber der Schaumschlägerei verschrieben hat. Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit kostet etwas, nicht nur monetär, sondern auch politisch, man macht sich schnell unbeliebt, wird zum Schmuddelkind, mit dem niemand mehr spielen will. Das neoliberale Wirtschaftssystem weiss, wie es seine Gegner ausschalten kann; aber es weiss noch viel besser, wie es seine Gegner zu den eifrigsten Mitstreiter seiner Sache machen kann. Einzig und alleine diesem Zweck dient die woke Agenda – und alle Parteien, die sich einst im linken Spektrum verortet hatten, sind dem Charme dieses pseudoprogressiven Gedöns einfach erlegen, auch wenn dies schier kaum rational erklärbar erscheint. Hier ruht die Ursache für den autoritären Geist, welcher die Linke heute mit diesem moralischen Impetus theatralisch vor sich her trägt und regelrecht zelebriert. Die Rolle der letzten moralisch Aufrechten in einer Welt vollständiger Verwahrlosung scheint ihnen wie auf den Leib geschneidert, allerdings ist dies nicht mehr als eine erbärmliche Adaption ihrer vormaligen politischen Widersacher, die ihre damalige Agenda mit Tradition, Ordnung und dem Christen-Gott legitimiert hatten. Doch bleibt Dogma immer Dogma, unabhängig davon, welche Werte sich in ihm konstituieren, gemein sind ihnen allen, dass sie das Streben zum Totalitären in sich tragen. Was vor 4 Jahren noch undenkbar war, ist heute bitterer Alltag. Die Emanzipation des Menschens zum reflektierenden, kritischen Wesen, das sich aus eigener Kraft aus seiner Unmündigkeit befreit, ist auf rabiate Weise beendet worden. Und es war die politische Linke, die sich als die grössten Eiferer und Sektierer in diesem Prozess hervorgetan und die Gesellschaft als ganzes weiter in den Zustand willfähriger Umnachtung getrieben hat. Für wahr: niemand ausser die politische Linke konnte dem neoliberalen System besser dienlich sein, auch noch die letzten Reste an Widerständigkeit aus den Köpfen der Menschen auszutreiben. Ich sage: damit bin ich fertig! Diese Linke brauche ich nicht. Niemand braucht sie mehr, sie hat sich den Falschen angebiedert und angedient und folglich aus eigenem Antrieb jegliche Glaubwürdigkeit verspielt, und dies, einem naiven Heranwachsenden gleich, einzig derart motiviert, nicht abseits stehen zu wollen, dazu zu gehören und an die Stellglieder der Macht zu gelangen. Das ist der linke Sündenfall, und es wird keinen Weg mehr zurück geben. Der autoritäre Geist ist der Flasche entwichen und die handelnden Akteure gefallen sich zu sehr in der Rolle der agitatorischen Taktgeber. Berechtigterweise muss man sich fragen, wie weit zuvor die geiste Reife und Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit in der Gesellschaft fortgeschritten war, wenn man erkennen muss, mit welcher Leichtigkeit der imperative Gehorsam der Obrigkeit durchgesetzt werden konnte. Dass es allerdings gerade diese, sich als progressive Intelligentia gerierende Linke war, die sich selbst so sehr in der Rolle des Einpeitschers all der stupiden, eindimensionalen Narrative, über Corona, Ukraine/Russland, Israel/Palästina bis hin zur Klimaapokalypse, gefallen hat, ist ihr nicht zu verzeihen, völlig unabhängig von der Frage, wie es bereits zuvor um die Anfälligkeit für faschistoide Umtriebe breiter Bevölkerungsschichten stand. Die politische Linke der Schweiz kann sich nicht damit herausreden, die Ausmasse ihres Handelns nicht erkannt zu haben. Nicht nur hat sie es sehr wohl erkannt, ihr Handeln erfolgte und erfolgt bis heute mit voller Absicht. Etwas anderes zu behaupten, wäre lediglich eine weitere Beleidigung an den Verstand ihrer (ehemaligen) Anhänger und der beschämende Versuch, sich als derart gesellschaftspolitisch unbeleckt dazustellen, wie sie es selber keinem Vertreter der SVP aus einem Bauernkaff im entlegensten Winkel des Berner Oberlandes abkaufen würde. Wer sich als intellektuelle Elite anpreisen will – und dies war und ist gängiger Habitus vieler Leute aus dem rot-grünen Milieu, immerhin lassen sie keine Gelegenheit ungenutzt, sich als grosse Kenner der Materie, egal welcher, darzustellen – der darf nicht darauf hoffen, an Massstäben für geistig Minderbemittelte gemessen zu werden. Als ernüchternde Erkenntnis bleibt mir zum Schluss nur die, dass jegliche Diskussion müssig ist. Diese politische Linke ist nicht mehr satisfaktionsfähig, ebensowenig ist sie imstande, ihre eigenen Versäumnisse kritisch zu bewerten. Der Erfolg der Rechten bei der letzten Wahl wird, wie nicht anders zu erwarten, auf simple Erklärmuster heruntergebrochen, nach denen der Wähler in seiner Unbedarftheit vulgo Blödheit eben den rechten Populisten, Nazis, Klimaleugner etc. pp. auf den Leim gegangen ist. Man übt sich in patetisch zur Schau getragener Betroffenheit darüber, dass Massnahmen gegen den Klimawandel nun einen schweren Stand hätten. Die offensichtliche Frage, warum dem Wahlvolk das Verständnis für die Klimaagenda abhanden gekommen ist, ob es überhaupt je eine irgendwie geartete Akzeptanz dafür gegeben hat, stellt man hingegen erst gar nicht. Nicht nur ist es einfacher, sich im Beschimpfen des dummen Wählers selbst aller Schuld rein zu waschen, nein, sich die Frage nach dem Warum zu stellen, könnte schlimmstenfalls in die Erkenntnis münden, dass man sich selber in einer ideologischen Echokammer unter Seinesgleichen verschanzt hat und seit Jahren vom Elfenbeinturm herab der Plebs, die man in seiner eigenen moralisch-elitären Hybris ohnehin für dumm wie Brot hält, apollinisch Wasser predigt, während man sich, in der eigenen Selbstgerechtigkeit wohnlich eingerichtet, dionysisch den Wein hinter die Binde giesst. Der tägliche Wahnsinn Fachidiotie Gedanken Go woke, go broke Politik Zukunft DummschwätzereiLGBTPolitik
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