Doktor R. oder die Feigheit vor der Obrigkeit Pascal, 17. September 20231. April 2024 Egal wie weit zurück die Corona-Episode mittlerweilen auch liegen mag, für mich ist selbst heute nichts in Ordnung, nichts von dem, was ich erdulden musste, ist seither vergessen gegangen Oh, ich stelle gerade überrascht fest, wie direkt ich in diesen Post einsteige. Natürlich dürfte ich nicht alleine sein mit derart akzentuierten Emotionen in Bezug auf das, was in jenen 3 Jahren passiert. Wer weiss, vielleicht wäre es unter anderen persönlichen Verhältnissen auch besser auszuhalten gewesen. Die Umstände während dieser Tage, Wochen und Monate in diesem Haus waren nun aber per se schon hart an der Grenze des Erträglichen oder auch zeitweise weit darüber hinaus, je nach dem welchen bestimmten Zeitpunkt ich aus dieser Epoche aufgreifen möchte. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich mich zu keiner Zeit und auf keine Art vor diesem Virus gefürchtet habe. Für mich war schnell klar, dass hier gerade die Mücke SARS-CoV-2 zum C-Elefanten aufgeblasen wurde, wobei die Szenen in den ersten Wochen und Monaten durchaus verstörend waren. Einkaufsgeschäfte waren nahezu menschenleer, nur gerade der Lebensmittelhandel blieb dort jeweils geöffnet. Trotz des gespannten Wartens auf die Leichenbergen in den Strassen, habe ich nie welche gesehen. Ebenso kenne ich keine an Covid verstorbene Menschen in meinem Umfeld. Nichts von dem, was uns damals von den Massnahmen-Hysterikern prophezeit worden war, sollten wir uns nicht wortwörtlich an ihre Anweisungen halten, trat ein. Nun, da habe ich die Tür geöffnet für das Argument, das liege ja genau daran, dass sich alle an diese Anweisungen und Massnahmen gehalten hätten. Möglich, ich kann es nicht beurteilen, und es war mir schon damals völlig einerlei. Etliche aktuelle Untersuchungen und Studien, wobei es schon während jener Zeit ähnlich lautende gab, besagen, die Massnahmen seien wenig wirksam bis nutzlos gewesen. Wie es ist mit solchen Studien darf jeder dann widersprechen und seinen eigenen Sermon zum Thema veröffentlichen. Sei es drum. Beschämend ist, dass sich bis heute niemand darum bemüht, zumindest die mittlerweilen nachweislich übertriebenen und unnützen Massnahmen der notwendigen Kritik zu unterziehen und der Justiz zuzuführen, auf dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden mögen. Man hat Massnahmengegner, ich mag hier nicht das ganze damals verwendete diffamierende Vokabular wiederholen – die Begriffe sind bekannt – rechtlich verfolgt, man hat jede noch so sachliche Kritik, selbst von ausgewiesenen Fachleuten gecancelt, sie so wie alle Kritiker denunziert und mit Dreck beworfen. Mit etwas Pathos rufe ich: Es möge endlich Recht gesprochen und Gerechtigkeit geübt werden. Die Corona-Zuchtmeister waren sich bekanntlich für keine noch so perserve Niederträchtigkeit zu schade. Auch hier verzichte auf eine Auflistung der damals verwendeten Phrasen, man möge im Web nachsehen, es ist alles noch heute zu finden. Nicht nur prangen diese verwerflichen Anwürfe bis heute wie Mahnmale aus faschistischen Zeiten weiter auf abertausenden Seiten im Netz und widerhallen in den Köpfen vieler Menschen, nein, es gibt tatsächlich auch jetzt noch immer jene Leute, die sich dieser Phrasen nicht nur bedient, sondern sie erdacht und in den öffentlichen Diskurs eingebracht haben, die keinerlei kritischer Reflektion fähig sind und beständig behaupten, es wäre das richtige gewesen, dies so und nicht anders gesagt zu haben. Ich könnte mich keines Sachwalters des Corona-Regimes und keiner Behörde erinnern, die seither den Weg der Katharsis beschritten hätte. Entweder man gibt sich leise-zurückhaltend reuig, ohne natürlich zu bekennen, wie falsch man mit den Behauptungen gelegen hat und wie weit man über das Ziel hinausgeschossen ist, oder man geht erneut in die Offensive, bedient sich aggressiver, selbstgerechter Rhetorik als Mittel der Vorwärtsverteidigung, weil bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf. Abgesehen von den persönlichen Verwerfungen verursacht durch I. und dem ganzen Morast, in welchem ich mich durch sie irgendwann wiedergefunden hatte, war meine Devise in jenen Tagen – einigeln. Ich erinnerte mich in jenen Tagen oft der Videos der amerikanischen Civil Defense aus den 1960er. Was ist zu tun im Falle eines Angriffs mit Nuklearwaffen? Die damalige Losung: Duck and cover! Ähnlich absurd wie die Anweisungen jener Videobotschaften ist die Vorstellung, mit dem Einziehen des Kopfes eine Pandemie überleben zu können. Eine Million Weisheiten, wie man die Zombieapokalypse überlebt Überleben kann man verständlicherweise von verschiedenen Perspektiven aus betrachten. Wer bereits gesundheitlich beeinträchtigt oder sogar schwer erkrankt ist, macht sich im Falle einer Pandemie berechtigterweise Sorgen, unabhängig von der Frage, welche Gefahr das Virus objektiv betrachtet darstellt. Angst ist eine natürliche Gefühlsregung, ein Schutzmechanismus. Dass Angst aber auch sehr schnell pathologisch werden und schlimmstensfalls zu allen möglichen psychischen Komorbiditäten führen kann, ist bekannt. Diesbezüglich habe auch ich selbst einschlägige Erfahrungen vorzuweisen. Es war in jedem Fall schnell erkennbar, dass die Angstkampagnen gefruchtet hatten. Wer sich aus den eingenordeten Text-, Ton- und Bildmedien informierte, konnte zu keiner anderen Schlussfolgerung gelangen als der, dass schon morgen die Zombies all unsere Gehirne verspeisen werden. In jenen Tagen gab es etliche andere Fragestellungen wie man überleben soll. Nicht wenige waren zuhause eingesperrt, mit oder ohne Homeoffice, mit oder ohne Kinder, Ehefrauen, Ehemännern, Haustieren, Gummibäumen, Spülmaschinen oder Bleistifthaltern. Alles war vorstellbar. Was heute noch galt, war morgen vielleicht obsolet oder zu noch grösserer Idiotie gesteigert. Zeitweise waren die erlaubten Aktivitäten in einem vom Staat verordneten Stundenplan geregelt. Um 8 und 14 Uhr je eine halbe Stunde Hundespaziergang, um 17 Uhr 20 Minuten Fitness, Fahrrad oder Joggen und um 21 Uhr 10 Minuten frische Luft im Park schnappen – alles selbstverständlich mit Maske und Desinfektionsmittel in der Westentasche. Nun verträgt sich eingesperrt sein nicht sehr gut mit der menschlichen Natur. Wer vielleicht als Kind einmal von Oma in den Besenschrank gesperrt worden ist, weiss, was ich meine. Was also tun, wenn es dennoch passiert, und man sich plötzlich in der wohligen Atmosphäre seiner vier Wände doch nicht mehr so ganz behaglich fühlt? Gut, diese Frage hat damals niemand gestellt, wichtig war nur, dass wir alle schön brav gehorchen. Wie wir dies taten, wie wir aushielten, was uns aufgedrückt worden war, spielte keine Rolle. Aufbegehren und protestieren waren ohnehin verboten, und den Einpeitschern vom Dienst kam selbstverständlich sehr gelegen, dass die Verfasstheit vieler ihrer Bürger von Natur aus obrigkeitshörig ist. Die Mentalität, das Gehirn lieber abzugeben und andere denken zu lassen, die das vorgeblich besser können und auch viel besser wissen, was gut und was schlecht für uns ist, hat auch in der Schweiz eine lange Tradition. Etliche betätigten sich in jener Zeit auch damit, selbst ein wenig Räuber und Gendarm zu spielen, wobei sie selbst natürlich die wachsamen Gesetzeshüter waren und fleissig Ausschau nach jenen hielten, die nicht im Wortlaut den von der Obrigkeit vorgegebenen Spielregeln folgten. Auch das ist bekanntlicherweise eine sorgsam gepflegte Unsitte in diesem Land. Wer also ein wenig kreativ und geistreich war, konnte problemlos seine Spielwiese finden, wo er den Lockdown mehr oder weniger beglückt erdulden konnte. Das Leben als Geisterbahn Da ich mich seit Jahren gewohnt bin, meine Tag in beliebiger Freiheit zu gestalten, war die Situation Lockdown so gesehen das kleinste Problem, erschwert wurde es hingegen doch erheblich von den erweiterten persönlichen Umständen und all den Aktivitäten, die man zwangsläufig ausserhalb der eigenen Hütte erledigen musste. Als freiheitsliebender und recht eigenwilliger Mensch, erdulde ich Einschränkungen gerade in gewohnten, alltäglichen Aktivitäten nur sehr schwer. Diese Aktivitäten werden dann nicht nur schnell extrem belastend, sondern zum regelrechten Spiessrutenlauf.Einkaufen hiess damals – Maske rauf, ins Geschäft rennen, die notwendigsten Dinge in den Einkaufskorb werfen, bezahlen, raus aus dem Laden und Maske runter – am besten das alles in nicht mehr als 5 Minuten, was für sich alleine schon eine Herausforderung war. Ich erübrige mir Erläuterungen, wie mir das Atmen mit Maske schwer fiel, wie meine Hände durch den ständigen Kontakt mit Isopropanol und anionischen Tensiden blutig aufgerissen waren. Das wird vielen ähnlich ergangen sein. Zur Dauerschleife von medial verbreiteter Paranoia, ständig neuen Zahlen über Infektionsfälle, an und mit Covid Verstorbener und der ganzen grenzenloser Hetze, gesellte sich das vergiftete Klima im direkten Umfeld, zuhause in Form einer unleidigen schwangeren Ehefrau und draussen in einer kaum ertragbaren Gehässigkeit, wo auch immer man hinging. Jeder kontrollierte jeden anderen mit Argusaugen auf etwaige Normabweichungen: Trägt der die Maske nicht? Schon wieder so einer, der seine Maske nicht über Mund und Nase trägt! Oh, hat der dort gerade gehustet? Scheisse, da hat gerade jemand geniest! Pardon, ist das nicht hochgradig ermüdend? Jedermann kennt die Geschichten aus dieser Zeit Wie man sich als autoritätshörig enttarnt Jedenfalls fiel es mir mit jedem Tag und jeder Woche mit weiteren Massnahmen schwerer, überhaupt noch am ohnehin bereits sehr eingeschränkten Aktivitätsbereich des gesellschaftlichen Lebens teilzunehmen. Corona verschärfte alles immer weiter. Ein gewöhnlicher Lebensmitteleinkauf wurde zur persönlichen Höchstleistung, weil es alle Massnahmen und deren Auswirkungen in der Summe für einen Menschen, der seinen Verstand noch halbwegs beieinander hatte, nahezu unmöglich machte, diese Alltagsgeschäfte in einem ausgeglichenen Gemütszustand zu absolvieren und im Anschluss noch irgendwie bei Verstand zu sein. Ein Maskenattest gab es jedenfalls trotz mehrmaligem Nachsuchen bei Doktor R. meinem damaligen Psychiater nicht. Er ‚könne‘ dies nicht tun. Kann nicht? Will nicht? Darf nicht? Das entsprechende Feld auf diesem Multiple Choice Fragebogen durfte ich selbst aussuchen und ankreuzen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht nachzufragen. Es war klar, der Autoritarismus war längst auch in die Arztpraxen vorgedrungen. Kein Aspekt des menschlichen Lebens blieb unberührt vom Massnahmen-Terror. Ein kleingliedriges System von Anordnungen, Dekreten und Gesetzen durchzog den menschlichen Alltag wie das engmaschige Netz eines Trawlers die See. Selbst der kleinste Fisch musste sich in diesen Maschen verfangen. Doktor R. wurde praktisch unverzüglich zu einer Enttäuschung, auch wenn ich mir das der persönlichen Umstände wegen nicht eingestehen wollte, oder eher nicht eingestehen konnte. Die Tatsache, dass der Gehorsam über den vitalen Bedürfnisse stand, war schon zu jener Zeit ein schier unerträgliches Gefühl. Ich war allerdings damals nicht in der Verfassung, mich zu emanzipieren und den berechtigten Absprung zu nehmen, obwohl dies mehr als nur geboten gewesen wäre. Nur wäre es wahrscheinlich an einem anderen Ort nicht anders gewesen. Diese vorhersehbare Enttäuschung wollte ich mir ebenfalls nicht antun – also lautete die Devise: weiterleiden. Demnächst wird es nun 1 Jahr her sein, dass mich Doktor R. vor die Tür gestellt hat, allerdings aus einem anderen Anlass als einer Kritik an seiner Unfähigkeit und seinem Unwillen, die Prioritäten in Bezug auf seine Verantwortung als Arzt richtig zu setzen. Ich misse ihn nicht, es ist kein Verlust, ihn nicht mehr in den Kontakten auf meinem smarten Gerät zu haben Wie ich kürzlich durch den Dokumentarfilm Können 100 Ärzte lügen? erfuhr, war die staatlich ausgeübte Repression noch grösser und schärfer als ich es je vermutet hätte. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Zeit nach dem 16. März 2020 eine neue Epoche staatlichen Autoritarismus mit faschistoider Ausprägung erschaffen hat, und dass dieser Staat diese an sich gerissene Macht auch nach dem Ende der Massnahmen nicht wieder abgelegt hat. Das Folterinstrumentarium liegt in den Schubladen von Bundesrat und BAG bereit, um als Warnung jederzeit gezeigt und bei Bedarf auch wieder hervorgeholt und angewendet zu werden. Ich bin hierzu sehr pessimistisch eingestellt und gehe nicht davon aus, dass im Falle einer neuen Gesundheitskrise dieselben totalitären Mittel nicht wieder genau so angewendet werden würden wie während der Corona-Episode. Das Begehren nach Macht und die Lust an Verfügungsgewalt über andere Wesen steckt zu tief in der DNS des Menschen, als dass er davor gefeit wäre, nicht erneut wieder auf dieselbe Weise auf niederes Verhalten zu regredieren. Der tägliche Blick in die Welt genügt mir jedenfalls als Beweis für diese Annahme. Trotz allem, meine Hochachtung und mein Respekt gebührt angesichts dieser totalitären Auswüchse ganz besonders jenen Ärzten, die standhaft geblieben sind und auch angesichts der Gefahr willkürlicher Repression und Verfolgung durch diesen verkommenen Rechtsstaat weiter bedingungslos den Bedürfnissen ihrer Patienten Rechnung trugen. Sie bleiben, zusammen mit allen anderen in diesem Land, die sich gegen Massnahmen, welche das im einzelnen auch gewesen sein mögen, gestemmt haben, die letzte Hoffnung darauf, dass sich in diesem Fall Geschichte vielleicht doch nicht wiederholen wird. Chapeau! Aber, um mit den Worten Émile Zolas zu sprechen: J’accuse…! Diese meine Verachtung gilt Doktor R. und all seinen Brüdern und Schwestern im Geiste, die duckmäuserisch und obrigkeitshörig lieber ihre Werte verraten und die Verantwortung gegenüber ihren Patienten abgegeben und sich in den Formationsmarsch des Nanny-Staates eingereiht haben. Schande über euch! Der tägliche Wahnsinn Politik CoronaDummschwätzereiPolitikPsychosachen
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