Glögglifrösch Pascal, 21. Juli 202323. Juli 2023 Da ich viel Zeit habe, verbringe ich Tage mit eher kühlem Wetter meist mit Lesen. Dabei hat sie die Wahl des Mediums über die letzten Jahre verschoben – weg vom Buch, hin zu Webseiten. Nur um es nebenbei zu betonen: Ich bin damit überhaupt nicht zufrieden, da ich eigentlich ein genuiner Bücherleser war, oder doch lieber – immer noch bin/wäre. Seit der Scheidung, durch die in meiner persönlichen Blase kein Stein mehr auf dem anderen geblieben ist, fehlt mir die Muse zum Lesen klassischer Papierbücher, die Rahmenbedingungen stimmen nicht mehr, seit Frau und Kind weg sind. So weit, so schlecht. Was aber ist ein Glögglifrösch und was will ich sagen, mag sich der geneigte, Nicht-Schweizer-Leser fragen? Das berndeutsche Wörterbuch übersetzt das Wort ‚Glögglifrösch‘ wie folgt: einfältiger Bursche, Narr, Dummschwätzer.Geburtshelferkröte. Der Leser merke sich hier jetzt das Wort ‚Dummschwätzer‘. Jedenfalls lese ich nun viel mehr online, klicke von Tab zu Tab, von Website zu Website. Dabei ist die Auswahl recht selektiv; Kätzchenvideos auf Youtube interessieren mich dabei ebenso wenig wie irgendwelcher Gossip über die neuesten Skandale irgendwelcher Royals oder Möchtegern-Sternchen.Die Auswahl beschränkt sich also meist auf Tagesberichterstattung, vulgo ‚Nachrichten‘, oder wissenschaftliche Themen aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie u.a. Um bei der Auswahl Tagesberichterstattung zu bleiben, muss ich nicht erwähnen, dass ich mich über die Jahre immer mehr von den etablierten, selbsternannten Qualitätsmedien entfremdet habe. Diese lese ich zwar, mal mehr, mal weniger angewidert, aber eben notgedrungen um zu wissen, was sich die Mehrheit meiner Mitstaatswichtel als alleinige Informationsquellen täglich zu Gemüte führt. Obwohl ich die langjährige Angewohnheit, oft vor mich hin zu dissoziieren, noch nicht vollständig abgestreift habe, ist mir während der letzten Monate immer häufiger aufgefallen, wie mir unerwartet, ob der Entrüstung, ein ‚Dieser Dummschwätzer!‘ entfährt. Inwieweit und in welchem Umfang das bereits in der Prä-Covid Epoche vorgekommen ist, dazu fehlen mir stichhaltige Unterlagen. Gewiss ist aber, dass sich die Intervalle dieser kurzen emotionalen Ausbrüche in den letzten Jahren immer kürzer geworden sind. Der Vorteil, das Weltgeschehen online mitzuverfolgen, anstelle von audiovisuellen Präsentationen desselben, liegt darin, dass sich momentan Nichterwünschtes entweder wegscrollen oder wegklicken lässt. Mittlerweilen erschliesst sich mir deswegen auch der Grund, warum ich mich mittlerweilen Radio und TV nahezu vollständig verweigere: Angenommen, ich sähe mir dennoch eine deutsche oder eine Schweizer Tagesschau im TV an, wäre das Entrüstungs-Intervall derart kurz, dass ich mit dem Kundtun meiner Wut schlicht nicht mit dem Maschinengewehr-Staccato an Covid-Ukraine-LGBT-Meinungs/Haltungs-Dummschwätzerei mithalten könnte. Als überzeugter Dialektsprecher müsste ich entrüstet sein, dass ich nun so impulsgesteuert das hochdeutsche Wort ‚Dummschwätzer‘ anstelle des Dialektworts ‚Glögglifrösch‘ verwende. Die Nuance zwischen den beiden Wörtern ist mir seit Kindertagen bewusst; denn es war nicht ungewöhnlich, dass mich meine Grossmutter als Glögglifrösch bezeichnete, wenn ich mich ungeschickt angestellt hatte. Dies tat sie allerdings in ihrem gewohnt milden, verständnisvollen Ton. Nun kann ich dem Handeln der Akteure in Politik und Wirtschaft nicht mit derselben Nachsicht begegnen wie es meine Grossmutter mit meiner Ungeschicktheit getan hat, meine Reserve an Verständnis und Milde ist längst erschöpft. Somit entfährt mir heute regelmässig die despektierliche Phrase Halt doch dein Maul, du Dummschwätzer! Der tägliche Wahnsinn DummschwätzereiPolitik
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